Entlastungsleistungen
Erhalt der Selbstständigkeit und Selbstwirksamkeit
Beschäftigungsangebot und Ablauf
Die psychosoziale Betreuung erfolgt in der gewohnten Umgebung der Klienten. Spaziergänge ermöglichen das Aufsuchen vertrauter Orte wie Cafés, Parks oder Museen. Auch Begleitungen zu Terminen, z.B. bei Behörden oder Ärzten, tragen dazu bei, die Selbstständigkeit und Selbstwirksamkeit der Betroffenen zu fördern.
Der Besuch erfolgt je nach vereinbarter Leistung außerhalb oder innerhalb der regulären Pflegezeiten. Die Angebote zur Beschäftigung richten sich nach der Tagesform und den körperlichen sowie kognitiven Fähigkeiten der Klienten. Aktivitäten wie Handarbeiten, Kochen, Spielen oder Gartenarbeit werden individuell angepasst. Biographiearbeit und basale Stimulation helfen, Erinnerungen wachzurufen und Gespräche zu fördern.
Materialien wie Lieder- und Bilderbücher werden zur Unterstützung mitgebracht. Der Fokus liegt nicht auf Aktivierung „um jeden Preis“, sondern auf Nähe, Ruhe und das „Da-sein“ eines vertrauten Menschen.
Zielsetzung
Hauptziel der Betreuungskräfte ist es, die Klienten zu Alltagsaktivitäten zu motivieren und sie bei diesen zu begleiten. Sie bieten emotionale Unterstützung, Sicherheit und Orientierung. Die Betreuung wird an die individuellen Bedürfnisse der Klienten angepasst und orientiert sich an ihrer Biographie, ihrem Migrationshintergrund und ihrer aktuellen Lebenssituation.
Zu den übergeordneten Zielen zählen die Verbesserung der Lebensqualität, Förderung von Fertigkeiten, Stärkung des Selbstwertgefühls, Entlastung der Angehörigen und die Prävention von Vereinsamung oder psychischen Krisen. Ziel ist es auch, den Klienten zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu ermutigen und stationäre Aufenthalte zu vermeiden.
Zielgruppe
Das Angebot richtet sich an Menschen mit psychischen oder dementiellen Erkrankungen, die erhebliche Einschränkungen in ihrer Alltagskompetenz haben. Viele sind isoliert, haben einen hohen Gesprächsbedarf und Schwierigkeiten, ihren Tagesablauf zu strukturieren. Verhaltensänderungen erschweren oft die Teilnahme an Gruppenaktivitäten. Die vertraute häusliche Umgebung bietet für viele einen letzten Anker. In fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung kann es auch vorkommen, dass das Bett nicht mehr verlassen werden kann. Die Betreuung erfolgt im Bezugspflegesystem, da das Vertrauen zwischen Betreuungskraft und Klient von zentraler Bedeutung ist.